Mit 39% Open-Access-Publikationen liegt die Schweiz im internationalen Vergleich auf Platz 1. Weltweit sind knapp 30% aller Forschungsergebnisse frei zugänglich.
220’416 Schweizer Forschungsarbeiten aus den Jahren 2009 bis 2016 sind in der Datenbank Scopus verzeichnet. 86’030 davon oder 39% sind in Open-Access-Zeitschriften oder auf Open-Access-Plattformen erschienen. Dies zeigt eine Analyse der Europäischen Kommission. Damit ist die Schweiz Spitzenreiterin, dicht gefolgt von Kroatien mit 37,9% und Estland mit 37,1%. Grossbritannien erreichte 36,1% Open Access (OA), die USA 36,1% und Deutschland 30,8%.
Der grüne Weg ist in der Schweiz mit einem Anteil von 28,5 % aller Publikationen die bevorzugte Variante, um Forschungsergebnisse öffentlich zugänglich zu machen. In diesem Fall werden sie zuerst in einer kostenpflichtigen Zeitschrift publiziert und nachträglich auf einer OA-Plattform abgelegt. Der goldene Weg – die sofortige OA-Veröffentlichung – wird von Schweizer Forschenden nur bei 10,6% der Publikationen beschritten. Auch weltweit dominiert der grüne Weg, doch sein Anteil ist in den betrachteten sieben Jahren leicht zurückgegangen. Der goldene Weg hingegen hat seinen Anteil fast verdreifacht.
Grundsätzlich verlaufe die Entwicklung in Richtung mehr Open Access eher langsam, schreiben die Autoren der Analyse. Erst müssten die Rahmenbedingungen für alle beteiligten Parteien optimiert werden.
Zum guten Abschneiden der Schweiz trägt die durch den SNF finanzierte Forschung bei: Rund 50% der aus ihr zwischen 2011 und 2017 hervorgegangenen Publikationen sind frei zugänglich. Bis 2020 will der SNF mit seiner OA-Politik 2020 100% Open Access erreichen. Damit fördert er die rasche Nutzung von neuem Wissen durch Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
Für ihre Studie hat die Europäische Kommission die bibliometrischen Daten der Datenbank Scopus zwischen 2009 und 2016 analysiert. Alle Disziplinen wurden berücksichtigt.
Bericht «Trends for open access to publications»
Datenbank Scopus